Ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse (PK) ist für viele Arbeitnehmende in der Schweiz ein beliebtes Instrument zur Optimierung der Altersvorsorge – und zur Senkung der Steuerlast.
Doch wann lohnt sich der PK-Einkauf wirklich, und worauf gilt es zu achten? Wir geben einen praxisnahen Überblick mit Vor- und Nachteilen, wichtigen Bedingungen und möglichen Alternativen.
Was ist ein PK-Einkauf?
Der PK-Einkauf ermöglicht es, freiwillig Beiträge in die eigene Pensionskasse einzuzahlen, um Vorsorgelücken zu schliessen oder die künftige Rente zu erhöhen. Solche Lücken entstehen oft durch Unterbrüche im Erwerbsleben, etwa bei einem Studium, Auslandsaufenthalt oder längerer Elternzeit.
Wesentliche Voraussetzungen für einen PK-Einkauf:
- Sie sind bei einer PK versichert
- Es besteht eine Beitragslücke (ersichtlich im Vorsorgeausweis)
- Frühere Vorbezüge fürs Wohneigentum sind zurückbezahlt
- Es liegt keine Sperrfrist vor (drei Jahre bei Kapitalbezug)
Steuerersparnis: Wie viel bringt ein PK-Einkauf?
Ein Hauptargument für den freiwilligen Einkauf ist die Steuerersparnis: Einbezahlte Beträge lassen sich vom steuerbaren Einkommen abziehen. Wie hoch die Ersparnis letztlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere Einkommen, Einkaufsbetrag und Wohnort.
Beispielhafte Grenzsteuersätze:
- Zürich: ca. 28% (Verheiratete), ca. 30% (Alleinstehende)
- Zug: ca. 17,5% (Verheiratete), ca. 21% (Alleinstehende)
- Wollerau: ca. 16%
- Aarau: ca. 28% (Verheiratete), ca. 30% (Alleinstehende)
- St. Gallen: ca. 31,5%
Je höher der Steuersatz, desto attraktiver ist der Einkauf aus steuerlicher Sicht. Gerne besprechen wir mit Ihnen eine individuelle und neutrale Strategie und unterstützen Sie beim Optimieren Ihrer Vermögensanlagen.
Vorteile eines PK-Einkaufs
Mögliche Nachteile und Risiken
Wann lohnt sich ein Pensionskasseneinkauf Schweiz?
Ein Einkauf ist besonders in den letzten zehn Jahren vor der Pensionierung sinnvoll, wenn das steuerbare Einkommen meist am höchsten ist und der Bezug des Kapitals oder der Rente absehbar wird.
Wer sein PK-Guthaben zum Zeitpunkt der Pensionierung als Kapital beziehen möchte, muss spätestens drei Jahre zuvor einzahlen, sonst müssen die gesparten Steuern zurückbezahlt werden.
Unter welchen Bedingungen kann das PK-Guthaben vorbezogen werden?
- Wohneigentum: Zum Kauf oder Bau eines Eigenheims, für die Beteiligung an Wohngenossenschaften oder zur Rückzahlung von Hypothekdarlehen.
- Selbstständigkeit: Bei Aufnahme einer hauptberuflichen Selbstständigkeit wo der Haupterwerb aus dieser Tätigkeit stammt.
- Auswanderung: Beim definitiven Wegzug ins Ausland kann das Pensionskassengeld bezogen werden. Sofern Sie in einem EU/EFTA Staat verbleiben, gilt dies jedoch nur den überobligatorischen Teil. Wenn Sie Ihren Wohnsitz ausserhalb eines EU / EFTA Landes verlegen, gilt es für den vollen Umfang des Pensionskassenguthabens.
- Invalidität: Bei Invalidenrente oder geringem Guthaben.
Achtung: Melden Sie sich unbedingt bei einem Steuerspezialisten, bevor Sie ins Ausland gehen und Ihr Vorsorgeguthaben beziehen möchten. Extrem hohe Steuern können anfallen und eine Strategie für die Auszahlung der Pensionskassenguthaben ist dringend zu empfehlen.

Alternativen zum PK-Einkauf
Für jüngere oder risikofreudigere Anlegerinnen und Anleger kann eine breit gestreute Aktienstrategie sinnvoller sein.
Eine mögliche Strategie: Zuerst Renditechancen mit Wertschriften nutzen, später das erwirtschaftete Vermögen gezielt zum PK-Einkauf verwenden.
Wer mehr als 15 Jahre bis zur Pensionierung vor sich hat, könnte von einer Aktienstrategie enorm profitieren. Aktien bieten langfristig eine höhere Rendite als die Pensionskasse, da Sie Ihre erzielten Gewinne Ihren Investitionen gutschreiben können.
Die Investition in Aktien über ein diversifiziertes Portfolio kann Ihnen ermöglichen, Ihre Rendite selbst zu bestimmen und dabei das Risiko durch eine langfristige Anlagedauer zu minimieren.
Die Rendite ist langfristig höher und das obwohl auf die kurzfristige Steuerersparnis verzichtet wird.
Die Gewinne aus einer solchen Strategie können Sie später für Ihre Einkäufe in die Pensionskasse verwenden.
Ein Nachteil dieser Strategie ist, dass Dividenden und Zinseinnahmen versteuert werden müssen, was bei einer PK-Einzahlung nicht der Fall ist. Dennoch kann dies eine attraktive Option für Anleger sein, die eine höhere Rendite anstreben und bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen.
Zusammengefasst
- Was ist ein PK-Einkauf? Freiwillige Einzahlung in die Pensionskasse zur Schliessung von Vorsorgelücken und Steueroptimierung.
- Wie viel Steuern lassen sich sparen? Abhängig von Einkommen, Höhe des Einkaufs und Wohnort.
- Wann lohnt sich der Einkauf? Besonders ab ca. 50 Jahren bis kurz vor Pensionierung.
- Vorzeitiger Bezug? Nur in definierten Fällen (Wohneigentum, Selbstständigkeit, Auswanderung, Invalidität).
- Alternativen? Bei langer Anlagedauer kann anstatt einem Einkauf in die Pensionskasse eine breit diversifizierte Aktienstrategie spannend sein.
Unsere Empfehlung zum Pensionskasseneinkauf Schweiz
Ein Einkauf in die Pensionskasse kann Ihre Altersvorsorge gezielt stärken und bietet erhebliche Steuervorteile – gerade bei optimaler Planung vor der Pensionierung. Besonders in den Jahren vor der Pensionierung kann diese Massnahme dazu beitragen, die Rentenansprüche zu maximieren und die Steuerlast erheblich zu senken.
Behalten Sie Bedingungen, Sperrfristen und Auszahlungsbedingungen im Blick. Für renditestarke und flexible Lösungen lohnt sich auch der Blick auf Alternativen wie Aktien.
Ein persönliches Gespräch mit einem Finanzberater kann dabei helfen, die beste Strategie zu entwickeln. Finden Sie dabei heraus, ob ein PK-Einkauf oder eine andere Anlagestrategie sinnvoller ist.